Die Diskussionen um den Video-Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga hören nicht auf. Am vergangenen Spieltag gab es große Aufregung um einen nicht gegebenen Elfmeter für Borussia Dortmund. Davon profitierte der VfL Bochum. Eine Woche später fühlt sich die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch benachteiligt.
Was war passiert? In der 42. Minute war Keven Schlotterbeck nach einem Freistoß noch aufgerückt und kam im gegnerischen Strafraum an den Ball. Seine Flanke fand keinen Mitspieler, allerdings blieb der Innenverteidiger nach einem Kontakt mit Alassane Plea liegen.
"Ich treffe den Ball zuerst, habe mein Bein da stehen und er kommt und tritt mir auf den Fuß", schilderte Schlotterbeck im Anschluss die Situation. Schiedsrichter Robert Schröder zeigte aber nicht auf den Punkt. Nach kurzem Austausch mit Video-Assistent Sven Jablonski ließ er die Partie weiterlaufen.
Auch Trainer Letsch erkundigte sich in dem Moment beim vierten Offiziellen Alexander Sather. "Irgendwann hieß es, man würde eine Berührung sehen, aber es war zu leicht. Wenn er ihm auf den Fuß tritt, dann ist es ein Elfmeter und dann ist es eine Fehlentscheidung und dann verstehe ich nicht, warum der Kollege nicht informiert wird, schau es dir zumindest an."
Als Beispiel zog Letsch strittige Beispiele der vergangenen Tage an. Beim DFB-Pokalspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart hatte es nach Videostudium kurz vor Schluss keinen Elfmeter gegeben. Der FC Schalke hatte am Freitagabend gegen den FSV Mainz 05 mehr Glück.
"Man muss sich Szenen anschauen", wurde Letsch deutlich. "Dafür haben wir den Videoschiedsrichter. Dann können wir immer noch unterschiedlicher Meinung sein, aber dass es nicht angeschaut wird, darf nicht sein." Weder Letsch noch Schlotterbeck wollten die Schuld an der VfL-Niederlage allerdings beim Schiedsrichter suchen.
Deshalb richtete sich der Blick von Schlotterbeck auch schnell auf die kommenden Aufgaben. Die Devise: "Arschbacken zusammenkneifen und nochmal alles in die letzten drei Wochen reinwerfen." Beginnend mit dem Heimspiel am Samstag gegen den FC Augsburg (13. Mai, 15:30 Uhr).